Bei Sonnenschein betreibt eine Graspflanze viel Photosynthese. Die dadurch gewonnene Energie kann die Pflanze als Fruktan speichern, wenn die Energie nicht direkt zum Wachstum gebraucht wird. Das ist vor allem bei kalten Temperaturen, nachts oder bei Wassermangel der Fall. Nach sonnigen Tagen und kalten Nächten, wie es oft im Frühjahr oder Herbst der Fall ist, ist der Fruktangehalt im Gras also sehr hoch. Aber auch bei kurzen gefressenen Weiden und Trockenheit im Sommer kann der Fruktangehalt der Gräser sehr hoch sein. Frisst ein Pferd dieses Gras, gelangt viel Fruktan in den Verdauungstrakt und sorgt im weiteren Verlauf für ein starkes Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Zudem kann Fruktan nicht im Dünndarm von Enzymen aufgeschlossen werden und gelangt so in den Dickdarm, wodurch es zu einer Veränderung der Darmflora kommt. Die entstehenden Gase und Toxine sind die Ursache für viele gesundheitlich Probleme des Pferdes wie Kotwasser, Durchfall, Kolik und Hufrehe. Deshalb ist bei sonnigen Tagen mit kalten Nächten und bei Trockenheit sowie kurzem Gras immer Vorsicht geboten.